In diesem Beitrag werden verschiedene Bildquellen und Zugänge aufgezeigt, die je nach Recherchestrategie oder Aspekte geeignet sind oder nicht (siehe hierzu Beitrag Strategien und Aspekte der Bildrecherche auf Kunstunterricht.ch). Der Beitrag ist breit angesetzt und zeigt exemplarisch Bildquellen und Zugänge für die Bereiche Kunstgeschichte, zeitgenössische Kunst, Fotografie und Grafikdesign, mit dem Ziel, eine (digitale) Reproduktion eines Bildes zu erhalten.
Analoge Bildquellen
Das Aufsuchen und die eigene Reproduktion eines Originals im Kunstmuseum, Bildarchiv und dergleichen liefert - sofern man technisch versiert ist - wohl die beste Qualität. Diese Möglichkeit ist jedoch wegen Unzugänglichkeit oft schwierig oder teils gar nicht möglich (weit entfernt, verloren, urheberrechtlich oder durch das Hausrecht z.B. eines Museums geschützt etc.).
Weiter stellt das erneute Digitalisieren bzw. Kopieren bereits veröffentlichter Reproduktionen eine weitere Möglichkeit dar (aus Bücher/ Diareihen/ Postkarten/ Plakate/ Faksimile). Die Qualität ist selbstverständlich minder als die direkte Reproduktion des Originals (Raster, Farbseparation), jedoch ökonomischer und teils gar nicht anders möglich. Wenn das Original nicht zugänglich ist, ist es sinnvoll, verschiedene Reproduktionen zu vergleichen, da hier grosse Unterschiede bestehen können. Weiter ist zu beachten, dass nebst den Urheberrechten des Originalbildes nicht die bestehenden Urheberrechte des Fotografen der Reproduktion verletzt werden. Reproduktionen von 2D-Vorlagen sind urheberrechtlich nicht geschützt, sofern diese keine Neuschöpfung darstellen z.B. durch eine spezielle Belichtung oder dergleichen. Reproduktionen von 3D-Vorlagen sind immer urheberrechtlich geschützt und dürfen während der Schutzfrist nicht ohne Einwilligung oder Lizenzierung kommerziell genutzt bzw. veröffentlicht werden. (Mehr dazu siehe den Beitrag Bildrechte auf Kunstunterricht.ch)
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Internet- Bildersuchmaschinen
Bildersuchmaschinen im Internet sind meist frei zugänglich und greifen auf (fast) alle im Web zugänglichen Bilder zu. Da (inhaltliche) Metadaten bei den meisten Bildern fehlen, geschweige denn ein Standard berücksichtigt werden könnte, werden von den Suchmaschinen die Dateinamen und der verbale Kontext indexiert. Dies macht eine präzise und kontrollierte Suche schwierig. Es können lediglich technische Eigenschaften gefiltert werden (Dateiformat, Auflösung etc.). Der grösste Teil der Bilder im Web stammt von Leihen, weshalb die gestalterische und technische Qualität meist minder ist und die Rechte selten deklariert sind. Trotzdem eignen sich Internet-Bildersuchmaschinen zur Ideensammlung oder bildorientierten Vorrecherche.
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Foto- und Online-Communities
Bei Fotocommunities engagieren sich meist Amateure. Die gestalterische und technische Qualität der Bilder ist deswegen etwas höher als bei den durchschnittlichen Bildresultaten der Internet-Suchmaschinen, aber für Forschung oder Veröffentlichung selten hinreichend. Insbesondere bei Bildreproduktionen sei Vorsicht geboten, da Bildausschnitt, Farbe und Beschriftung oft irreführend sein können. Zwar sind je länger je mehr die Bildrechte deklariert. Allerdings geschieht dies von den Amateurfotografen selbst, weshalb mit einer hohen Fehlertoleranz zu rechnen ist. Somit können diese Quellen mit gebotener Vorsicht höchstens für das private Studium oder im Klassenunterricht eingesetzt werden.
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Verwertungsgesellschaften
Für die Verwendung urheberrechtlich geschützter Bilder zeitgenössischer Kunst sind die Verwertungsgesellschaften des jeweiligen Landes zu konsultieren. Die Nutzung der Bilder kann kostenpflichtig lizenziert werden. Neuerdings verfügt die Schweizer Verwertungsgesellschaft (Pro Litteris) in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaften auch eine Online-Datenbank, wo die registrierten Bilder kostenfrei und ohne Benutzerkonto abrufbar sind. Bei der deutschen Verwertungsgesellschaft (VG-Bildkunst) sind zumindest die Künstler in einer Datenbank abrufbar.
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Kommerzielle Bildagenturen
Bildagenturen verfolgen einen kommerziellen Gedanken und verwenden professionell erstellte Bilder zu Allerweltsthemen wie Natur, Sport, Mensch, Schönheit, Politik, Kunst etc. In diesem Zusammenhang sind die Bildrechte immer geklärt und die angebotenen Bilder verschlagwortet sowie technisch und gestalterisch von guter Qualität. Gut gewartete Datenbanken mit übersichtlichen Suchmöglichkeiten erleichtern die Recherche. Bilder können für eine Veröffentlichung lizenziert und genutzt werden. Die Kosten unterschieden sich je nach Lizenz und Verwendung des Bildes (Siehe Abschnitt Nutzung im Beitrag Bildrechte). Ein kleiner Bestand ist aus Marketingzwecken teils lizenzfrei. Insbesondere für das kommerzielle Grafikdesign sind Bildagenturen unerlässlich. Für den Bildjournalismus kommen spezialisierte Presseagenturen zum Einsatz (Deutsche Presse-Agentur DPA , REUTERS etc.).
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Bildarchive
Zahlreiche Bildarchive stellen mittlerweilen ihre Bilder online zur Verfügung. Dabei geht es meist darum, einen Einblick in das Bildgut zu gewähren und nicht mehr. So reichen die Bilder meist nur für die Webanzeige und lassen sich danach bestellen. Manche Institutionen bieten die Möglichkeit, Bilder für eine Veröffentlichung gegen Bezahlung online zu lizenzieren und hochauflösend herunterzuladen z.B. für eine Printpublikation. Da diese Institutionen oftmals einen intensiven Austausch mit der Forschung pflegen, ist das Bildmanagement meist gut gelöst (Kooperationen mit universitärer und privatwirtschaflicher Forschung).
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Museen, Sammlungen und Galerien
Immer mehr Museen, Sammlungen und Galerien präsentieren ihre Bilder auf "schmackhafte Weise" online. Allerdings nur soweit, dass man informiert ist und Lust auf mehr bekommt. Die Bilddateien reichen nur für die Webpräsentation. Für das ultimative Seherlebnis muss man verständlicherweise das Museum besuchen. Manche Museen liefern ihre Bilder auch auf CD oder DVD z.B. in Form einer virtuellen Ausstellung. Hier ist oft der Export der Bilder für die Weiterverwendung kompliziert oder gar bewusst kaum möglich.
Weiter bestehen öffentlich oder privat unterhaltene Metaseiten, welche die Online-Bilder der Museen etc. über Verzeichnisse und Suchfunktionen zusammenstellen (Hinweis: lange Suchzeiten).
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Universitäten und andere Forschungseinrichtungen
Forschungseinrichtungen der Kunst- und Bildwissenschaften besitzen im Gegensatz zu den Museen und Sammlungen selten die Originale. Ihre digitalen Bildarchive sind eher darauf bedacht, als Forschungs- und Lehrdatenbank zu funktionieren und weniger um auf einen Originalbestand (nur) schmackhaft zu machen, wie es die Museen tun. Somit ist der Onlinebestand meist hochauflösend und - wenn die Hilfsassistenten der Professoren gut gearbeitet haben - auch wissenschaftlich verschlagwortet. Leider sind die meisten digitalen Bilddatenbanken aus urheberrechtlichen und anderen Gründen für Nichtmitglieder kaum zugänglich. Es gibt aber Professoren und Lehrbeauftragte, die grossangelegte Projekte initiieren oder ihr eigenes Lehrmaterial online zur Verfügung stellen. Eine weitere exzellente Möglichkeit bietet das verteilte digitale Bildarchiv Prometheus.
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Andere (projektorientierte) Online-Sammlungen
Weiter gibt es interessante (projektorientierte) Online-Sammlungen, die sich nicht in den obigen Kategorien einordnen lassen. Die Bilder der Online-Sammlungen sind meist im eigenen Land gemeinfrei (Achtung, teils kann z.B. ein bei uns noch urheberrechtlich geschütztes Bild in der USA bereits freigestellt sein.).
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