Dieser Artikel zeigt drei Typen von Illustrationen. Er dient als Einstieg in das Thema und ist aus didaktischen Gründen stark vereinfacht. So zählt er z.B. unvermerkt die pädagogische Illustration zur wissenschaftlichen oder die redaktionelle zur literarischen Illustration.
1. Erhellen: Wissenschaftliche Illustration
Kunsthistorisches Beispiel:Da Vinci, Embryostudien (ca.1510) |
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Bevorzugte Formen
Lineare und kollorierte Handzeichnungen oder technische Zeichnungen (Risse, Profile, Schnitte, Explosionsdarstellungen), virtuelle Standbilder und Animationen, mit Legenden (Farben, Nummerierung), Beschriftungen und Zeichen versehen.
Zwecke/ Ziele
Vermitteln (Lehre), Dokumentieren (Forschen), neuerdings auch Unterhalten (Stichwort: Infotainment).
Hilfreiche Kompetenzen für den Illustrator
Scharfe Beobachtungsgabe im Naturstudium (Abzeichnen), Abstraktionsfähigkeit und andere allgemeine gestalterische Fähigkeiten, wissenschaftliche Akribie, pädagogische und kommunikative Kenntnisse, Allgemeinbildung und schnellen Zugang zu spezifischem Fachwissen (z.B. Zellbiologie, Elektromagnetismus, Koreakrieg...)
2. Eröffnen: Literarische Illustration
Kunsthistorisches Beispiel: Beardsley, Die Apothese, Illustration zu Oscare Wildes Salome (1894) |
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Bevorzugte Formen
Zeichnungen, Malerei, Collagen (verschiedenste Formen, vom Zusammenkleben über Materialcollagen bis zum Durchpausen), inszenierte Fotografie, computerbearbeitete Bilder, insbesondere Mischtechniken aller Art sowie kreative und experimentelle Techniken. Insgesamt eine sehr breite Spannweite an Formen.
Als bewusstes Gestaltungsmittel wird ausserdem mit der Text-Bild-Schere gearbeitet - d.h. die bewusst gesteuerte und nicht deckungsgleiche Kombination von Text und Bild erzeugt weitere Inhalte, Meinungen oder Ideen (Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile). Ausserdem beeinflusst die Rezeption von Text und Bild sich laufend gegenseitig im Prozess.
Zwecke/ Ziele
Steigerung der Leselust (Eyecatcher), Wiedergabe von Textfragmenten (Verständnis- und Erinnerungsfördernd), subjektive Einfärbung und Weiterführung des Textinhaltes, Anregung und Eröffnung eines Gedankenflusses (oft über den Textinhalt hinaus).
Hilfreiche Kompetenzen für den Illustrator
Textverständnis (insbesondere Interpretationskompetenz), Fantasie und Kreativität, Experimentierfreude und Mut sowie andere allgemeine gestalterische Fähigkeiten.
3. Verführen: Gewerbliche Illustration
Bevorzugte Formen
Plakativ bearbeitete (prägnante Farben und Formen) sowie "emotionalisierte" (Angst, Wohlgefühl, Sexualität etc.) Fotografie und Grafik mit schlagwortartigem Text, sowie Film/ Video mit ausdrucksstarker Musik und Geräuschen.
Zwecke/ Ziele
Aufmerksamkeitsförderung (Eyecatcher), Verkaufsförderung, emotional Stimulierend, Identifikationsbildend mit dem Produkt und dessen Kultur/Comunity (die Bebilderung ist Teil des Produktes selbst).
Hilfreiche Kompetenzen für den Illustrator
Etwas Psychologiekenntnisse in Theorie und Praxis, visuell und sprachlich kommunikatives Geschick, sich in die Sprache und den Geschmack des Zielpublikums enfühlen können (Emathie), up-to-date sein und evtl. auch Trends aufspüren können sowie andere allgemeine gestalterische Fähigkeiten.
Links
- Festival Illustrative (in Berllin, Paris oder Zürich)