Dieser Beitrag dient der Vorbeitung für die Gestaltung eines Akzidentdruckes (Flyer, Einladungskarten, Visitenkarten, Image Broschüren). In verschiedenen Teilkonzepten werden Ideen gesammelt, die zu einem Gesamtkonzept zusammengefasst und später in die Arbeit einfliessen, was im Endprodukt den roten Faden bilden soll.

Vor der Entwicklung dieser Teilkonzepte müssen selbstverständlich genügend Informationen über den Auftrag eingeholt bzw. recherchiert werden (Sinn/Ziel des Auftrages, Portfolio über das Zielpublikum, Konkurenzinformation etc.). Ausserdem existiert vielleicht vom Auftraggeber ein verbindliches Corporate Design, das eingehalten werden muss (vorgegebene Formate, Logo und dessen Position, Farben, Schriften etc.). Folgende Teilkonzepte sind anschliessend zu erarbeiten.

1. Falt- und Lesekonzept

Wie soll das Druckerzeugnis zur Hand genommen, geöffnet und gelesen werden? (Format, Faltung, Dramatrugie etc.) -> Gehen Sie von einem realen Papier aus, das im Format evtl. vom Auftrag her schon eingeschränkt ist. Entwickeln und testen Sie die Faltung. Nummerieren Sie die erwünschte Lesedramaturgie auf dem Faltentwurf. Testen Sie den Entwurf bei Probanden.

2. Farbkonzept

Welche Farben sollen eingesetzt werden? (Ton, Sättigung, Helligkeit, Temperatur, Kontraste, Klänge etc.) -> Entwerfen Sie mit Malfarbe ein Konzept! Malen Sie hierzu die Farbwerte und Mengenverhältnisse in entsprchenden Farbflächen auf einem losen Blatt oder stellen Sie diese am PC zusammen (Achtung: Nutzen Sie wenige, dafür gut abgestimmte Farben!).

3. Formkonzept

Welche geometrischen Formen und Kompositionen sollen bevorzugt werden? (Positionen der Text-, Bild und Grafikelemente, Symmetrien, harmonische oder disharmonische Einteilungen etc.) -> Skizzieren Sie auf einem weiteren losen Blatt mit Bleistift oder am PC mögliche Kombinationen (Achtung: Bleiben Sie einfach und prägnant!).

4. Bildkonzept

Welche Bilder sollen verwendet werden? (Bildthemen, Bildgrössen, Bildfarben, Bildformen etc.) -> Recherchieren Sie in kommerziellen Bildarchiven und lassen Sie sich inspirieren. Halten Sie Ihre groben Ziele schriftlich fest. Denken Sie daran, dass auch assoziative Bildthemen gewählt werden können.

5. Schriftkonzept

Welche Schriften sollen genutzt werden? -> Untersuchen Sie ähnliche, konkurrenzfähige und fremde Drucksachen. Versuchen Sie die Eigenschaften der Schriften mündlich zu beschreiben (klassisch, nüchtern, elegant, frech, jung, persönlich, trocken etc.). Notieren Sie sich anschliessend Eigenschaften, die Sie in Ihrem Konzept benötigen. Suchen Sie darauf in einem Schriftenbuch oder am Computer nach passenden Schriften (Zeichensatz und Schnitt), die Sie ebenfalls schriftlich festhalten.

Gesamtkonzept

Versuchen Sie nun die Resultate der Teilkonzepte zu verallgemeinern und kurz und knapp in einem Gesamtkonzept zu formulieren. Überarbeiten Sie danach wiederum die Teilkonzepte, damit diese einen roten Faden ergeben.

Nach etwas Übung macht es für weitere Aufträge Sinn, direkt mit dem Gesamtkonzept zu beginnen und danach die Teilkonzepte auszuarbeiten.