Diese kurze Übersicht konzentriert sich lediglich auf die Beschreibung und nicht auf die Erklärung der unterschiedlichen Phasen eines kreativen Prozesses.

Dieses Modell wurde in seinen Grundzügen bereits 1889 vom Physiologen und Physiker Hermann von Helmholtz beschrieben und 1926 von Graham Wallas mit hier verwendeter Terminologie ausformuliert.

1. Phase der Preparation (Vorbereitung)

Je nach Ausgangslage führt diese Phase zur Entwicklung einer Problemstellung oder es werden die verschiedenen Aspekte eines bereits vorhandenen Problems oder Auftrags erforscht.
Systematisches und logisches Vorgehen ist genauso gefragt wie intuitives Sammeln. Der Reflex der schnellen Lösungssuche sollte möglichst unterdrückt werden.

2. Phase der Inkubation (Grübelphase)

Medizinisch gesehen bedeutet Inkubation die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch einer Krankheit. Gemeint ist hier damit ein Entwicklungsprozess, der nicht bewusst geführt wird. Man entfernt sich von der Problemstellung und beschäftigt sich mit anderen anregenden Themen. Diese Distanz kann einen Ausbruch aus gewohnten Denkmustern ermöglichen wie z.B. eine Hinwendung von der Sprache zum Bild.
Die Kenntnis dieser wichtigen Phase hilft, den oft mühsamen Zustand der Ratlosigkeit und des Zweifelns als Teil des kreativen Prozesses anzuerkennen und Blockaden abzubauen.

3. Phase der Illumination (Geistesblitz)

Diese Phase beschreibt das plötzliche Auftreten einer Idee oder eines Ideenflusses. Das Zusammenwirken von bewusster Arbeit und unbewussten Zufallskombinationen führt oft zu einer plötzlichen Einsicht in neue Zusammenhänge.

4. Phase der Verifikation (Überprüfung und Umsetzung)

In dieser Phase "regiert" wieder das logische Denken und prüft die Ideen auf ihre Angemessenheit in Bezug auf die Problemstellung.
Die Idee muss erprobt und variiert werden. Falls sie sich bewährt, wird sie umgesetzt.

 phasen_des_kreativen_prozesses